Sonnenblumen – Sonnenblumenöl
Die Sonnenblume stammt aus dem südwestlichen Teil Nordamerikas. Der Anbau in Süddeutschland begann im Jahr 1986 und dehnte sich danach
weiter aus. Die Verwendung aus landwirtschaftlichem Anbau erfolgt überwiegend zur Ölgewinnung (kaltgepresstes Sonnenblumenöl), aber auch zur Schälnutzung (Sonnenblumenkerne). Für den ökologischen Landbau ist die Sonnenblume eine interessante Kultur, da ihre Nährstoffbedürftigkeit mit Ausnahme eines hohen Kaliumbedarfes vergleichsweise gering ist. Nachteilig sind die Anfälligkeit gegenüber Schadpilzen und ihre späte Abreife.
Botanik
Die Sonnenblume ist eine einjährige Pflanze aus der Familie der Korbblütler. Die Variabilität der morphologischen und physiologischen Merkmale ist groß, so hinsichtlich der Wurzel- und Stängellänge sowie des Blütenstandes. Die Pfahlwurzel ist mit vielen langen und verzweigten Seitenwurzeln besetzt. Sie reagiert aber sehr empfindlich auf Bodenverdichtungen. Die Stängelhöhe der heutigen Kultursorten erreicht 1,50 bis 2,50 m und die Blätter sind gestielt, behaart und herzförmig. Die jungen Blätter und der junge Blütenstand folgen tagsüber dem Gang der Sonne. Danach zeigt der Korb in südöstliche Richtung, wodurch die sich bildenden Kerne vor starker Sonneneinstrahlung geschützt werden. In der Regel besitzen die Stängel nur einen endständigen Blütenkorb mit Zungen- und Röhrenblüten. Die Befruchtung erfolgt zum überwiegenden Teil über Fremdbefruchtung. Drei Tage nach der Befruchtung setzt die Fettsynthese ein, die durch ein lange aktiv bleibendes Blattwerk gefördert und durch Trockenheit gehemmt wird. Bei den Samen unterscheidet man zwischen dem Öltyp mit meistens schwarzer Samenschale und hohen Ölgehalten und dem Speisetyp mit meistens braun-weiß oder schwarz-weiß gestreifter, dickerer Samenschale und höherer TKM. Der Schalenanteil kann z. T. erheblich variieren. Die Vegetationszeit beträgt ca. 150 Tage.
Ölgehalt und -qualität
Der Ölgehalt der Frucht liegt bei ungeschälter Saatzwischen 40 und 50 Prozent. Nach der Schälung weisen die Kerne Gehalte von 55 bis 65 Prozent auf. Die Hauptfettsäure der Sonnenblume ist die Linolsäure. Der Anteil an Linolsäure steigt mit abnehmenden Reifetemperaturen und ist daher in nördlichen Anbauzonen höher. Demgegenüber sinkt der Ölsäuregehalt. Die Normalsorten weisen folgende Fettsäurezusammensetzung auf:
Ungesättigte Fettsäuren:
a-Linolensäure (Omega-3-Fettsäure) Spuren
Linolsäure (Omega-6-Fettsäure) 44 – 70 Prozent
Ölsäure (Omega-9-Fettsäure) 14 – 43 Prozent
Gesättigte Fettsäuren: < 15 Prozent.
Quelle: Ölfrüchte im ökologischen Landbau, Informationen für die Praxis
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